Blumenwiese vor dem Gemeindehaus
Die Haupt- und die Vorkonfirmanden der Kirchengemeinden St. Margarethen in Stotel und St. Marien in Büttel haben vor dem Gemeindehaus die Saat für ein kleines Insektenparadies ausgestreut. Schmuckkörbchen, Ringelblume und Jungfer im Grünen sind drei von insgesamt 41 Bauerngartenpflanzen, die schon im Sommer auch das menschliche Auge mit bunter Blütenvielfalt erfreuen sollen. Jetzt muss die Saat nur noch aufgehen.
Bereits im Herbst hatten die Konfirmanden die Zwiebeln der Osterglocken, Wildkrokusse, Hasenglöckchen und Märzbecher gesetzt, die im Frühjahr vor dem Gemeindehaus für farbenfrohe Akzente gesorgt haben. Mit der Blumensaat haben die Konfis jetzt einen neuen, wertvollen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung geleistet.
Die Aktion war von der evangelischen Jugend ausgegangen, die sich wiederum unter Leitung des Beerster Jugenddiakons Manfred Ahlers an der Aktion "1 Quadratmeter für Artenvielfalt" beteiligt und die Samentütchen bereitgestellt hat. "Wir erleben gegenwärtig das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier", zitiert Ahlers die Stiftung Biodiversity-Foundation. Deren Gründer, der Journalist Dirk Steffens, sieht in den deutschen Privatgärten ein enormes Potenzial für die Artenvielfalt und hat daher die Quadratmeter-Aktion ins Leben gerufen. 17 Millionen Gärten gibt es in der Republik. Wenn jede(r) auf seinem Grundstück nur einen Quadratmeter Blühwiese anlegte, würde ein riesiges Reservat der Artenvielfalt entstehen. Dass dies die Lebensqualität der Insekten verbessern kann, deren Zahl sich im freien Flug nach unten bewegt, ist hinreichend bekannt.
Diese Aktion passt ins Konzept der Kirchengemeinde, die den Lebensraum für Pflanze und Tiere rund um die Kirche verbessern möchte. Mit der Pflanzung eines Apfelbaums am Reformationstag 2020 gab Pastor Thomas Casper das Startsignal. Der Quittenbaum als Auftakt für den Zukunftsprozess des Kirchenkreises folgte am Himmelfahrtstag. Weiter geht's mit Rosen und Lavendel an den denkmalgeschützten Grabsteinen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Am Fuß eines jeden soll eine historische Rose nebst Lavendel gepflanzt werden. Zunächst werden vier Steine bepflanzt. Wer sich den entstehenden Artengarten St. Margarethen anschauen möchte, hat dazu am Sonntag, 4. Juli, Gelegenheit. Dann werden während der Aktion "Kirche auf dem Rad" Führungen angeboten. Barbara Fixy