Konfis schaffen Insektenparadies

Nachricht Stotel, 24. Mai 2021

Bewahrung der Schöpfung

Die Saat ist ausgestreut (von vorn): Konfirmanden Emily Miller, Sofia Böttjer, Angelina Willert, Emily Lia Jochim, Anna Ebel, Wadim Owsjannikow. Foto Fixy

Blumenwiese vor dem Gemeindehaus

Die Haupt- und die Vorkonfirmanden der Kirchengemeinden St. Margarethen in Stotel und St. Marien in Büttel haben vor dem Gemeindehaus die Saat für ein kleines Insektenparadies ausgestreut. Schmuckkörbchen, Ringelblume und Jungfer im Grünen sind drei von insgesamt  41 Bauerngartenpflanzen, die schon im Sommer auch das menschliche Auge mit bunter Blütenvielfalt erfreuen sollen. Jetzt muss die Saat nur noch aufgehen.
Bereits im Herbst hatten die Konfirmanden die  Zwiebeln der Osterglocken, Wildkrokusse, Hasenglöckchen und Märzbecher gesetzt, die im  Frühjahr vor dem Gemeindehaus  für farbenfrohe Akzente gesorgt haben. Mit der Blumensaat haben  die Konfis jetzt einen neuen, wertvollen Beitrag zum  Erhalt der  Schöpfung geleistet. 
Die  Aktion war von der evangelischen Jugend ausgegangen, die sich wiederum unter Leitung des Beerster Jugenddiakons Manfred Ahlers an der Aktion "1  Quadratmeter für  Artenvielfalt" beteiligt und die Samentütchen bereitgestellt hat. "Wir erleben gegenwärtig das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier", zitiert Ahlers die Stiftung Biodiversity-Foundation.  Deren Gründer, der Journalist  Dirk Steffens,  sieht in den  deutschen Privatgärten ein  enormes Potenzial für die Artenvielfalt und hat daher die Quadratmeter-Aktion ins Leben gerufen.  17 Millionen Gärten gibt es in der Republik. Wenn jede(r)  auf seinem Grundstück nur einen Quadratmeter Blühwiese anlegte, würde  ein riesiges Reservat  der  Artenvielfalt entstehen.  Dass dies die Lebensqualität der Insekten verbessern kann, deren Zahl sich im freien Flug nach unten bewegt, ist hinreichend bekannt. 
Diese Aktion passt ins Konzept der  Kirchengemeinde, die den Lebensraum für  Pflanze und Tiere rund um die Kirche verbessern möchte.  Mit der Pflanzung eines Apfelbaums am Reformationstag 2020  gab Pastor Thomas Casper das Startsignal. Der Quittenbaum als Auftakt für den Zukunftsprozess des Kirchenkreises folgte am Himmelfahrtstag. Weiter  geht's mit Rosen und  Lavendel an den denkmalgeschützten Grabsteinen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Am Fuß eines jeden soll eine historische Rose nebst Lavendel gepflanzt werden.  Zunächst werden vier Steine bepflanzt.  Wer sich den entstehenden Artengarten St. Margarethen anschauen möchte, hat dazu am  Sonntag, 4. Juli,  Gelegenheit. Dann werden während der Aktion "Kirche auf dem Rad" Führungen angeboten. Barbara Fixy