Informationen rund um die Konfirmation
Weshalb werden Jugendliche konfirmiert, reicht die Taufe nicht aus?
Die Taufe verbindet den Täufling mit Gott. Durch Wasser und das gesprochene verheißende Wort entsteht eine besondere Beziehung mit Gott. Diese Beziehung ist so nahe, dass wir Gott deshalb auch Vater nennen dürfen. Zudem ist mit der Taufe die Zusage des ewigen Lebens verbinden. Jesus selbst hat die Taufe seinen Jüngern aufgetragen, indem er sagte: Geht hin macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. (Matthäusevangelium 28, 18-20)
Für die ersten Christen, die alle als Erwachsene getauft wurden, bedeutete dies, dass sie vor ihrer Taufe einen Taufunterricht bekamen und sich dann vor der Taufe zum Glauben bekannten. Unterricht und Taufe waren also sehr eng aufeinander bezogen. In der weiteren Geschichte der Kirche wurden aber mehr und mehr die kleinen Kinder getauft, weil man auch sie mit Gott in Verbindung wissen wollte. In Folge dieser Traditionsverschiebung erfolgte nun die Unterweisung der Kinder mit einem zeitlichen Abstand nach der Taufe. In der römisch-katholischen Kirche wird dieser Unterricht mit der Kommunion abgeschlossen, in der evangelischen Kirche mit der Konfirmation.
Der Konfirmandenunterricht hat sich historisch an die siebte und achte Schulklasse angelehnt, weil dies früher in der Regel die letzten beiden Schuljahre der sogenannten Volksschule waren. Schulentlassung und Konfirmation fielen also zusammen. Dies ist heute anders. Die Tradition, die Konfirmanden im achten Schuljahr zu konfirmieren, hat sich bewahrt. Taufe und Konfirmation sind aufeinander bezogen. Bei der Konfirmation wird das Ja zu Gott, das bei der Taufe von Eltern und Paten stellvertretend ausgesprochen wurde nun von den Jugendlichen durch ihr eigenes Ja bestätigt.
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber wer ein Patenamt übernehmen möchte oder andere Ämter und Funktionen in der Gemeinde, muss auch an einem Taufunterricht teilgenommen haben und sich selbst mit dem Ja bei der Taufe für Gott ausgesprochen haben oder bei der Konfirmation die vorangegangene Taufe mit bestätigen. Deshalb werden Erwachsene nach einer Unterrichtung getauft, aber nicht noch zusätzlich konfirmiert.
Wann kann mein Kind den Konfirmandenunterricht besuchen?
In der Regel können Sie in unseren Gemeinden Stotel und Büttel Ihr Kind zum Unterricht anmelden, wenn es 12 Jahre alt ist und die siebte Klasse besucht. Ausnahmen sind in Absprache möglich.
Wann und wo findet der Unterricht statt?
Der Unterricht findet für Kinder aus den Kirchengemeinden Stotel und Büttel im Gemeindehaus Stotel wechselweise am Dienstag- oder Donnerstagnachmittag statt (abhängig vom jeweiligen Jahrgang). Er liegt im Zeitfenster 16 bis 18 Uhr und dauert 50 Minuten. Im ersten Unterrichtsjahr gehört die Teilnahme am Konfirmandenprojekt „Die Flotte“ während der ersten Osterferienwoche zum festen Bestandteil des gesamten Unterrichts. Im zweiten Jahr zwischen den Sommer- und den Weihnachtsferien findet eine Projektphase statt.
Wo wird mein Kind konfirmiert?
Die Jugendlichen, die aus der Gemeinde Stotel stammen, werden in der Regel in Stotel konfirmiert, die aus Büttel in der dortigen Kirche.
Was benötige ich zur Anmeldung zum Konfirmandenunterricht?
Vorkonfirmanden werden durch ihre Eltern angemeldet. Hierzu ist die Geburtsurkunde des Kindes und, wenn es getauft ist, die Taufurkunde mitzubringen. Beide befinden sich in der Regel im Familienbuch. Die Anmeldung erfolgt vor den Sommerferien im Kirchenbüro. Auf die Anmeldezeiten wird gesondert hingewiesen.
Ist der Unterricht in einer anderen Gemeinde möglich?
Zunächst einmal sollten Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind in der Gemeinde zum Konfirmandenunterricht geht, wo es zu Hause ist. Dies bietet sich an, weil der Unterricht die Konfirmanden mit der Gemeinde am Ort vertraut machen möchte.
Wenn gute Gründe dafür vorliegen, dass Ihr Kind den Unterricht in einer anderen Gemeinde besucht, spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihr Kind in einer anderen Gemeinde zum Unterricht anmelden, sofern der Pastor oder die Pastorin dieser Gemeinde damit einverstanden ist. Sie sollten aber auch unsere Gemeinde über Ihren Entschluss informieren.
Wir sind nicht in der Kirche. Kann unser Kind konfirmiert werden?
Ja, die Konfirmation ist möglich. Ihr Kind ist mit der Konfirmation in der Regel religionsmündig und entscheidet damit selbst, über seine religiösen Interessen.
Mein Kind ist nicht getauft. Kann es konfirmiert werden?
Ihr Kind kann am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Wenn Ihr Kind nicht getauft ist, so wird es entweder im Konfirmationsgottesdienst getauft; eine Bestätigung der Taufe, also die Konfirmation, ist dann nicht mehr notwendig. Oder Ihr Kind wird während der Konfirmandenzeit getauft und mit den anderen Konfirmanden am Ende der Konfirmandenzeit konfirmiert.
Welche Rechte erhält man durch die Konfirmation?
Mit der Konfirmation wird u.a. das Recht zugesprochen, in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen, Pate zu werden, eine Nottaufe vorzunehmen und als Erwachsener an kirchlichen Wahlen teilzunehmen (aktiv ab dem 16. Lebensjahr, z.T. schon ab dem 14., passiv ab dem 18. Lebensjahr) oder in kirchliche Ehrenämter gewählt zu werden. Wenn jemand als Erwachsener getauft wird, so kommt der Taufunterricht dem Konfirmandenunterricht gleich.
Was soll mein Kind bei der Konfirmation anziehen?
Hier gibt es keine Festlegung. Die Kleidung sollte den festlichen Charakter des Tages unterstreichen.
Konfirmation als Erwachsener
Für die Konfirmation gibt es keine Altersbegrenzung. Voraussetzung ist, dass Sie getauft sind. Zur Vorbereitung auf die Konfirmation, wo Sie im Gottesdienst zusammen mit der versammelten Gemeinde gemeinsam den christlichen Glauben öffentlich bekennen, ist eine kirchliche Unterweisung nötig. Wie diese aussieht, muss je nach Einzelfall durch den Pastor entschieden werden.
Hrsg. von den Kirchenvorständen der Kirchengemeinden Stotel und Büttel
